Am 21. Juli ist der internationale Gedenktag für Menschen, die an den Folgen einer Suchterkrankung gestorben sind.
Warum der 21. JulI?
Am 21. Juli 1994 starb in Gladbeck der junge Ingo Marten. Seiner Mutter gelang es mithilfe der Stadt, eine Gedenkstätte für Ingo und andere verstorbene Suchtkranke zu installieren. Mit der Zeit wurden in vielen anderen deutschen Städten öffentliche Orte des Gedenkens und der Erinnerung errichtet. Der erste deutschlandweite „Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher*innen“ wurde 1998 begangen. Im Laufe der letzten 25 Jahre hat sich dieser Tag in unserem Nachbarland zum größten Aktions-, Trauer- und Präventionstag im Bereich illegalisierter Substanzen entwickelt.
Der 21. Juli wird inzwischen in vielen Ländern als Gedenktag begangen – zum Beispiel in Spanien, Großbritannien, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Kanada und Australien.
Was in anderen Ländern bereits üblich ist, soll sich auch in Österreich etablieren.
In Wien machen sich dafür Betriebsrät*innen stark, die in Einrichtungen tätig sind, welche mit suchtkranken Menschen arbeiten, mit ihnen einen Teil des Lebens gehen und sie auch gegebenenfalls beim Sterben begleiten. Die engagierten Betriebsrät*innen haben sich zu einem Bündnis zusammengefunden und gemeinsam eine Gedenkveranstaltung im öffentlichen Raum organisiert.
Unter dem Motto „21. Juli: Internationaler Gedenktag für unsere in Folge einer Suchterkrankung verstorbenen Freund*innen, Verwandten, Partner*innen, Kinder, Bekannten, Kolleg*innen, Menschen, die wir kannten“ fand die Gedenkveranstaltung am Platz der Menschenrechte im 7. Bezirk statt.
Die Veranstalter*innen wollen das öffentliche Bewusstsein sensibilisieren, zur Entstigmatisierung von Suchtkranken beitragen und einen geeigneten Rahmen zum Gedenken schaffen.
Veranstaltungen im öffentlichen Raum wie diese sind wertvolle Gelegenheiten für uns alle, in einen Austausch miteinander zu treten, um Perspektiven und Haltungen zu thematisieren, über die normalerweise eher geschwiegen als geredet wird: Sucht als Krankheit zu betrachten und Suchtkranken als Menschen zu begegnen – das wünschen wir uns nicht nur für die Betroffenen und deren Angehörige, sondern für die ganze Gesellschaft.